Sankt Elisabeth wie ein Schrein

Gegenüber der documenta-Halle, dem Staatstheater und dem Museum Fridericianum steht die katholische Kirche Sankt Elisabeth, ein unscheinbarer, sich nach außen eher verschließender Betonbau aus dem Jahr 1960. Ausgangspunkt für die Entwicklung der Kirchengemeinde war die 1777 errichtete Hofkapelle Landgraf Friedrichs II. Der Landgraf trat bereits als Erbprinz zum katholischen Glauben über.

Zerstörung und Wiederaufbau
Die alte Elisabethkirche stand auf der gegenüberliegenden Seite des Friedrichsplatzes, etwa an der Stelle zwischen dem Steinweg und dem Staatstheater. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verhinderte der Theaterneubau ihren Wiederaufbau am alten Ort. Der heutige Kirchenbau ist Ergebnis eines 1958 ausgelobten Architektenwettbewerbs, dessen erster Preisträger der Münchener Architekt Armin Dietrich war. Er entwarf die Kirche wie „einen Schrein“, der sich von den Nachbarbauten und der „lärmenden Öffentlichkeit der Frankfurter Straße“ abhebt. Drei Vertiefungen prägen die Hauptfassade. Sie haben die Form von Bergkristallen als Symbol Gottes in der Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Auf der dem Eingang gegenüber liegenden Altarwand greifen zwölf Bergkristalle am bronzenen Tabernakel das Motiv auf. Sie stehen für die zwölf Tore des himmlischen Jerusalems (nach Offenbarung 21), oder auch für das Zwölferkollegium der Apostel, mithin für die Menschheit, die dem liebenden Ruf des dreifaltigen Gottes antwortet.

Der Wandel kirchlichen Lebens
Die Elisabethkirche ist ein Beispiel für den tiefgreifenden Wandel kirchlichen Lebens in der Stadt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Gemeinde mit über 10.000 Mitgliedern die einzige katholische Pfarrei Kassels. Aus ihr sind die 14 katholischen Gemeinden der Stadt hervorgegangen. Heute zählt die Gemeinde Sankt Elisabeth noch 1.500 Mitglieder.

 

Aufbau der Ausstellung in Sankt Elisabeth

In der ersten Maiwoche wurden die Skulpturen für den Außen- und  Innenbereich nach Kassel gebracht und aufgebaut.

Bilder vom Aufbau
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